„Wo ist Becki?“ – Kulturstrolche im Stadtarchiv Lübbecke

Kinder mit roten Kappen betrachten ein Bild.

Am 19.01.2024 war die Klasse 2c des Grundschulverbunds Gehlenbeck-Nettelstedt (Standort Nettelstedt) zu Gast im Lübbecker Stadtarchiv. Nach einer kurzen Begrüßung im Lesesaal ging es für die Kulturstrolche in den Keller des Archivs. Denn dort befindet sich das sogenannte Magazin mit einer Vielzahl an Dokumenten und Schätzen aus der Lübbecker Stadtgeschichte: Von alten Zeitungen, über noch ältere Bücher bis hin zu frühen Fotoaufnahmen des Nettelstedter Grundschulgebäudes – die Kulturstrolche waren schwer beeindruckt. Und obwohl einige Karten und Fotos schon ziemlich alt sind, konnten die Kinder immer wieder Orte und Gebäude entdecken, die es heute noch gibt. Ein besonderes Highlight des Rundgangs waren die großen Archivregale, die immer wieder mit tatkräftiger Unterstützung der Gruppe in die passende Richtung geschoben werden mussten. Trotz allen Interesses an den gezeigten Dokumenten und Gegenständen ließ viele Kinder eine Frage nicht los: „Wo ist Becki, die Archivmaus?“ Das Maskottchen des Archivs hatte sich gut versteckt und konnte, als alle ganz leise waren, schließlich in einem kleinen Regalfach entdeckt werden.

Zurück im Lesesaal mussten die Kulturstrolche schwierige Entscheidungen treffen: Was gehört eigentlich ins Stadtarchiv und was nicht? Zwischen Dias, Schallplatten und Hörspielkassetten wurde schnell klar, dass das, was in einem Stadtarchiv gesammelt wird, etwas mit der Stadt, in diesem Fall mit Lübbecke, zu tun haben sollte.  Benjamin Blümchen und Co waren disqualifiziert, dass die lokale Tageszeitung ins Archiv gehört, keine Frage.

Bevor sich die frisch gebackenen Archiv-Expert*innen auf dem Heimweg machten, erhielten alle Kinder eine Urkunde mit einem echten Siegel.

Zwischen Krippe, Kippa und Muezzin

Drei Kinder stehen an einem Tisch, auf dem sich verschiedene religiöse Gegenstände, wie ein Kreuz oder ein jüdischer Kerzenständer befinden.

Am 09.11.2023 waren die Kulturstrolche der Mammutschule in Ahlen zu Gast im RELíGIO, dem westfälischen Museum für religiöse Kultur in Telgte. Gestartet sind die Kulturstrolche am sogenannten „Tisch der Religionen“, wo die fünf großen Weltreligionen Judentum, Christentum, Islam, Hinduismus und Buddhismus mit allen Sinnen entdeckt werden konnten. Die jungen Besucher*innen durften an Weihrauch riechen, halal Gummibärchen und Matzenbrot probieren und einem Muezzin beim Gebetsruf zuhören. Wie werden die Hände beim Beten auf einem Gebetsteppich gehalten? Was ist eine Gebetsmühle? Und wozu dient eigentlich eine Kirchenglocke? Die Gegenstände auf dem Tisch der Religionen luden dazu ein, Dinge auszuprobieren, viele Fragen zu stellen und ggf. das eigene Expert*innen-Wissen mit der Gruppe zu teilen.

Nach einer verdienten Frühstückspause im Kaminzimmer stand eine Erkundung der Krippenkunstausstellung auf dem Programm. Da die Ausstellung erst wenige Tage nach dem Besuch der Kulturstrolche offiziell eröffnet wurde, war der Einblick in die Aufbauarbeiten ebenso exklusiv wie authentisch, wenn es zwischendurch hieß: „Achtung, stolpert nicht über den Staubsauger“. Die Krippenkunstausstellung in Telgte findet jährlich in der Vorweihnachtszeit und unter wechselnden Schwerpunktthemen statt. Im Jahr 2023 steht die Ausstellung unter dem Leitwort „Weihnachtsfrieden“. Besonders beeindruckt waren die Kulturstrolche von den Krippen, die durch andere Kinder angefertigt worden waren.

Auf den Spuren unserer Stadt

Zeichnung einer Lupe

Das Künstler*innen Kollektiv „alle zusammen“ bietet eine Stadtführung zum Thema „unsichtbar_gemachte Geschichte“ an. Gemeinsam entdecken die Kulturstrolche wichtige Punkte ihrer Stadt und lernen, welche Spuren aus der Vergangenheit des Kolonialismus und der Nazi-Zeit im Stadtbild erkennbar sind. Sie lernen die Gemeinsamkeiten von Schwarzen Menschen, jüdischen Menschen, Frauen und nicht-binären Menschen und Menschen mit Behinderungen kennen. Die Kulturstrolche lernen gemeinsam aus der Vergangenheit und sammeln Ideen für eine gerechte Zukunft.

Eine Projektidee der FUMA (Fachstelle Gender und Diversität NRW)

Inklusiver Kunstworkshop: „Ich bin ich“

Das offene Atelier von Karim Künstler*in bietet ein Kunstworkshop zum Thema „Das kleine Ich bin Ich“ an, bei dem alle teilnehmenden Kindern eine eigene Collage zum Thema „Ich bin ich und gut wie ich bin“ gestalten können. Die Collage wird im Anschluss zu einem großen gemeinsamen Kunstwerk zusammengefügt. Kinder, die Hilfsmittel wie Rollstuhl, Hörgeräte, Sehhilfen nutzen oder gerne mit Kopfhörern in großen Räumen arbeiten, können dies bei der Anmeldung der Klasse angeben. Karim und das Atelierteam richten die Kunstarbeitsplätze nach den Wünschen und Bedürfnissen der Kinder her.

Eine Projektidee der FUMA (Fachstelle Gender und Diversität NRW)

Zocken für Alle – inklusives Gaming

Zeichnung von Sternen und Ufos

Alle Menschen lieben es zu spielen, ob im Sport, mit Freunden, auf technischen Geräten oder einfach nur in Gedanken. Gerade das Zocken auf Konsole, Handy oder PC findet bei Jüngeren einen großen Anklang. Doch leider kann nicht jedes Kind einfach so drauflosspielen. Menschen mit Beeinträchtigungen sind meist davon ausgeschlossen.

Gemeinsam sprechen wir mit den Kindern darüber, wie sich das anfühlt, warum das so ist und was man dagegen tun kann. Und mithilfe des Spiels „The Unstoppables“ verstehen die Kinder, dass Menschen mit Beeinträchtigungen auch ganz tolle Fähigkeiten haben.

Zielgruppe: Grundschülerinnen, 2 – 4 Klasse
Teilnehmerzahl: eine Schulklasse und begleitendes Lehrpersonal
Dauer: 2 Std.
Ort & Anbieterin: Bibliothek Witten

Ansprechpartner*in für die Kulturstrolche in Witten: Stefanie Bornscheuer

Ozobots in der Stabi

Zeichnung eines

Der Ozobot ist ein kleiner Roboter, mit dem Schüler*innen einfach und visuell programmieren lernen. Mit diesem Angebot wird der Baustein 6 „Problemlösen und Modellieren“ (6.1 Prinzipien der digitalen Welt, 6.2 Algorithmen erkennen, 6.3 Modellieren und Programmieren) des Medienkompetenzrahmens NRW abgedeckt.

  1. Schritt: In der Schule beschäftigen sich die Schüler*innen mit den Farbcodes, die zum Programmieren des Ozobots benötigt werden und bearbeiten erste Aufgaben.
  2. Schritt: Beim Besuch in der Bibliothek (ca. 60 Minuten) wird das mitgebrachte Material spielerisch ausprobiert. Ozobot macht sich auf den Weg und wir messen Fahrstrecken und Geschwindigkeiten.
  3. Schritt: Beim Besuch wird das Programmieren mit Ozoblockly (eine visuelle Programmiersprache) vorgestellt und Ozobot fährt auf individuell gepuzzelten Strecken.
  4. Schritt: Anschließend kommt der Ozobot als Klassensatz in die Schule und wird dort zur Vertiefung des Erlernten genutzt. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten und Materialien, sowie die Nutzung des vorgestellten Ozoblockly und der Puzzlesets.
  5. Schritt: Abschließend Dokumentation durch Schüler*innen und Lehrer*in

Zielgruppe: Grundschülerinnen, 4. Klasse
Teilnehmerzahl: eine Schulklasse und begleitendes Lehrpersonal
Dauer: 60 Minuten in der Stadtbibliothek (Schritt 2)
Ort & Anbieterin: Stadtbibliothek Minden

Ansprechpartner*in für die Kulturstrolche in Minden: Petra Brinkmann

Kinetische Kunst – Mini-Roboter, die wie von selbst laufen, leuchten oder malen

Zeichnung eines Roboters

Kunst hängt nicht nur unbeweglich an der Wand oder steht unbeweglich auf einem Podest. Bei der kinetischen Kunst ist die Bewegung des Kunstwerks ein wichtiger Bestandteil. In diesem Workshop lassen die Kulturstrolche Objekte entstehen, die wie von selbst laufen, leuchten oder malen.

Mit LEDs, Motoren und Lötkolben entstehen kleine Miniroboter, die sich, angetrieben durch eine Knopfzellenbatterie, bewegen. Dabei bewegen sie sich nicht durch Rollen auf Rädern, so wie man es erwarten würde, sondern mittels Vibration! Diese ungewöhnliche Art der Bewegung setzt ein Experimentieren mit in der Umgebung vorgefundenen Materialien und Objekten in Gang. Lässt sich das gefundene Objekt antreiben oder entstehen dadurch größtenteils nur Geräusche? Auch das ist ein spannendes Ergebnis!

Wie bewegen sich Miniroboter, die über eine Schnur miteinander verbunden sind? Bewegt sich nun ein Objekt, so kann ein Stift mit eingebaut werden und die Schüler*innen lassen den Roboter ein Bild zeichnen. Was dabei herauskommt, lässt sich vorher kaum erahnen. Oft führen leichte Veränderung im Aufbau des Miniroboters zu einer Veränderung dessen Bewegung und damit auch zu der Art der Spuren, die der Stift auf dem Papier hinterlässt.

Zielgruppe: 2. – 4. Klasse
Teilnehmerzahl: eine Schulklasse und begleitendes Lehrpersonal
Dauer: 3 Termine à 90 Minuten
Ort: Klassenraum oder Werkraum
Anbieter*in: Susann Dietrich

Ansprechpartner*in für die Kulturstrolche in Lemgo: Ingrid Krah

Digitale Schatzsuche

Zeichnung einer Lupe

YouTube, Instagram und TikTok – Social-Media-Dienste gehören inzwischen zur Lebenswelt von Kindern dazu. Im ersten Teil dieses Angebots werden die Kinder spielerisch mit dem Thema Social Media und seinen positiven und negativen Auswirkungen vertraut gemacht. Wer ist bereits auf welchen Kanälen unterwegs? Welche Möglichkeiten gibt es und was muss man beachten, um nicht zu viel von sich preiszugeben? In einem weiteren Schritt wird mit den Kids auf dem Schulgelände oder im öffentlichen Raum mit den kreativen Möglichkeiten eines Mobiltelefons eine kleine digitale Schatzsuche erarbeitet.

Zielgruppe: Grundschülerinnen, 2. – 4. Klasse
Teilnehmerzahl: eine Schulklasse und begleitendes Lehrpersonal
Dauer: ca. 2 x 90 min
Ort: Schule bzw. öffentlicher Raum
Anbieterin: Stadtmarketing Gronau

Ansprechpartner*in für die Kulturstrolche in Gronau: Sabine Thünenkötter

Trickfilme machen mit dem iPad

Zeichnung eines Scheinwerfers

Wenn Kinder Filme selbst machen, können sie Medien besser verstehen. Welche Tricks gibt es bei den Filmen? Wie verschwindet etwas? Und wie taucht es wieder auf? Es macht Spaß, die eigene Fantasie zu benutzen und eine Geschichte zu erzählen, z. B. „Warum der Frosch plötzlich nicht mehr grün war…“

Dorothea Schui führt die Kulturstrolche Schritt für Schritt ins Trickfilmen ein:
Es wird begonnen mit dem Basteln von Wunderscheiben. Auf der einen Seite ist ein Goldfischglas zu sehen, auf der anderen Seite ein Goldfisch. Wie kommt der Fisch ins Glas? Mit der Wunderscheibe ist das kein Problem. Rechts und links ist ein Faden angebracht, die Scheibe wird mehrmals gedreht (bis die Schnur ‚verzwirbelt‘ ist), dann wird die Scheibe losgelassen. Sie dreht sich jetzt ganz schnell und wie durch Zauberei sehen wir den Fisch im Glas. Die Kinder sind begeistert und schnell ist erklärt, dass unser Auge träge ist und bei der schnellen Bewegung noch das vorige Bild abbildet, sodass es uns so scheint, als ob der Fisch im Glas sei. Der Trick mit den schnellen Bildern wird für das Trickfilmen genutzt.

Gemeinsam wird eine Geschichte entwickelt und im Stop-Motion Verfahren von den Kindern mit iPads aufgenommen. Wenn die Zeit ausreicht, kann der Film auch vertont werden. Stolz wird der fertige Film gemeinsam angeschaut.

Zielgruppe: Grundschülerinnen, 2. – 4. Klasse
Teilnehmerzahl: eine Schulklasse und begleitendes Lehrpersonal
Dauer: 135 Minuten (3 Schulunterrichtsstunden)
Ort: Schule
Anbieterin: Dorothea Schui

Ansprechpartner*in für die Kulturstrolche in Jülich: Sandra Buchkremer

Wie fühlt es sich an, auf der Bühne zu stehen? – Kulturstrolche im Stadttheater Herford

Eine Gruppe von 19 Kindern steht in einer Reihe auf einer Bühne.

Wie viele Plätze hat ein Theatersaal? Was passiert, wenn ich Gelb und Blau vermische? Wo schminken sich die Schauspieler*innen? Wie fühlt es sich an, auf der großen Bühne zu stehen? – All diese Fragen wurden den Kulturstrolchen der Grundschule Radewig am 14. Dezember 2022 bei einer Führung durch das Stadttheater in Herford beantwortet.

Im Stadttheater Herford gibt es einiges zu entdecken: Hier wurde der schnellste Teppich der Welt verlegt, es gibt mehrere historische Fernseher, lustige Hüte und viele Schwarz-Weiß-Fotos mit echten Stars. 

Die Führung durch das Stadttheater begann im ehemaligen Theater-Café. Hier durften die Kulturstrolche ihr Schauspieltalent selbst unter Beweis stellen. Jedes Kind bekam eine Karte mit einem Symbol, das einen Snack darstellte. Ziel des Spiels war es, nur durch die Mimik und Gestik die anderen Kinder zu finden, die die gleiche Karte gezogen hatten.  Das war manchmal gar nicht so leicht.

Um auch die kleineren Räume erkunden zu können, wurde die Klasse aufgeteilt. Im Theater gibt es nämlich einige verstecke Orte zu entdecken, wie zum Beispiel die Theater-Hinterbühne, die Garderoben, den Orchestergraben, den Souffleusenkasten und den Technik- und Lichtraum.

Zum Schluss traf sich die gesamte Klasse zu einem gemeinsamen Abschluss auf der Bühne wieder. Dort wurde erklärt, wie die Vorhänge und die Vorbeugungen zum Schluss einer Aufführung funktionieren.

Mit einem großen Applaus und vielen Verbeugungen endete der Besuch im Stadttheater und die Kulturstrolche traten ihren Heimweg an. 

Ein Kind trägt einen Hut und sitzt vor dem Spiegel in einer Theatergaderobe.
Eine Schulklasse steht vor einer Frau und schaut sie an. Die Frau ist die Theaterpädagogin.